Obedience

Was ist Obedience?

Seit 2002 bereichert das „Obedience“ neben dem klassischen Gebrauchshundesport (IGP-Sport), dem Agility und dem Turnierhundsport (THS) das Angebot für am Wettkampfsport interessierte Hundefreunde in Deutschland.

Der Ursprung liegt im englischen Schutzhundesport. Nachdem die Ausbildung von Schutzhunden in den 50er Jahren in Großbritannien ausschließlich staatlichen Organen vorbehalten war, entstand aus dem Unterordnungsteil eine völlig eigenständige Wettkampf-Sportart:  Obedience = „Gehorsam“. „Gehorsam“ soll hier aber keinesfalls verwechselt werden mit „Trill“ – ganz im Gegenteil:  Obedience ist eine sehr anspruchsvolle aber auch abwechslungsreiche Teamarbeit für Hund und Hundeführer, bei der es auf eine schnelle, exakte sowie freudig-harmonische Ausführung der vielfältigen Übungen ankommt. Der Hund soll beim Obedience einen möglichst natürlichen Bewegungsablauf zeigen. Bei der Gruppenarbeit wird zudem das Sozialverhalten mit anderen Hunden und Menschen geprüft.

In Deutschland gibt es fünf Leistungsklassen: Die Beginner-Klasse, Klasse 1, 2, 3 und seit 2019 die Senioren-Klasse. Die Klasse 3 wird durch das FCI-Reglement (internationale Prüfungsordnung) vorgegeben, Klasse 1 und 2 sind angelehnt an das FCI-Reglement und werden mit der Beginner- und Senioren-Klasse durch die VDH-Obedience-Prüfungsordnung (national) geregelt. Um in der Beginner-Klasse starten zu können, benötigt das Team eine bestandene Begleithundeprüfung (BH-VT).

Wer kann Obedience trainieren?

Egal ob jung oder alt, Obedience ist für alle Perfektionisten im Hundesport die richtige Wahl und kann mit fast allen Hunderassen betrieben werden.  Gerade in den höheren Klassen ist eine gute Kondition absolut erforderlich.

  • Gruppenübung: Abliegen / Sitzen in einer Gruppe mit anderen Hunden
  • Sitz, Platz, Steh aus der Bewegung und Kontrolle auf Distanz (Positionswechsel an einer Stelle Platz-Sitz-Steh im Wechsel – Hundeführer in 5m bis 15m Entfernung ja nach Leistungsklasse)
  • Abrufen (in den höheren Klassen u.a. mit Abstoppen ins Steh, später auch Sitz und Platz)
  • Fußarbeit in allen Varianten (ab Klasse 1 auch Rückwärtsschritte)
  • Apportieren verschiedener Gegenstände (ab Klasse 1: Apport über die Hürde, ab Klasse 2 Apport mit Richtungsanweisung)
  • Sprung über eine Hürde ab Klasse 1 – die Sprunghöhe hängt von der Größe des Hundes ab und beträgt maximal 60 cm in der Klasse 3
  • Voraussenden in ein Quadrat (in Klasse 3: mit Richtungsanweisung)
  • Umrunden einer Kegelgruppe / einer Tonne
  • Identifizieren eines kurzzeitig vom Hundeführer berührten Gegenstandes aus weiteren 5 bis 7 identischen Gegenständen (ab Klasse 2)
  • Gesamteindruck = die Bewertung des Mensch-Hund-Teams zählt im Wettkampf wie eine komplette Einzelübung

Die Senioren-Klasse (ab 8 Jahre, vorher mindestens Klasse 1) ist für die körperliche Leistungsfähigkeit des älteren Hundes konzipiert. Sämtliche Signale (Hör- und ggf. Handzeichen) können frei gewählt werden. 

Wie wird trainiert?

Die im Wettkampf geforderte Präzision und Arbeitsfreude bei den Einzelübungen ist die große Herausforderung für das Training, denn schon das Anforderungsprofil zur Ausführung der Übungen (schnell – exakt – freudig – harmonisch) macht deutlich: für die Ausbildung eines Obedience-Hundes sind allein die verhaltenswissenschaftlich anerkannten Trainingsmethoden der Schlüssel zum Erfolg, d.h. das Lernen durch positive Verstärkung = Arbeit mit Belohnung.

(Quelle: SGSV Sachsen)

aktuelle Prüfungsordnung Obedience

Obedience Prüfungsordnung ab 2022.pdf (3,5 MiB)